Der MedAT

Emotionen erkennen

21 min (90 Sek./Aufgabe) 14 Aufgaben Anteil: 3,5 % SEK
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Der MedAT Untertest Emotionen erkennen (EE) soll deine Fähigkeit erfassen, auf Grundlage von kurzen Personen- und Situationsbeschreibungen zu erschließen, wie sich eine bestimmte Person in dieser beschriebenen Situation fühlt. Es geht darum, die Emotion dieser Person in Abhängigkeit ihrer Lage zu erkennen. Im Anschluss an die gegebenen Situationsbeschreibungen finden sich fünf Antwortoptionen, die der aktuellen Emotion dieser Person entsprechen können. Alle fünf Emotionen innerhalb eines Beispiels müssen richtig bestimmt werden, damit du einen Punkt bekommst. Jede einzelne Option soll von dir bewertet werden, ob sie eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich ist. Achte darauf, dass es nicht um deine persönlichen Gefühle in dieser Situation geht. Du solltest dich viel eher an den Situationsbeschreibungen und den Informationen, die zur Person gegeben werden, orientieren. Anhand dieser gilt es sich in die Situation hineinzuversetzen und so zu entscheiden, wie sich diese Person gerade fühlt. Die Punktevergabe erfolgt für jede richtig gelöste Gesamtaufgabe. Das heißt, du musst alle fünf Optionen richtig bewerten, um einen Punkt für diese Aufgabe zu bekommen. Anders gesagt, wenn eine einzelne Emotion falsch zugeordnet wurde oder eine Option freigelassen wurde, gibt es für diese Aufgabe null Punkte. Die richtig abgeleiteten Antworten basieren auf theoretischen Modellen und empirischen Befunden.

Max und Kevin, zwei sehr verlässliche und ehrgeizige Freunde, bereiten sich gemeinsam auf ein Referat vor. Das gewählte Thema ist sehr umfangreich, deshalb beschließen sie die Inhalte zu teilen und selbständig auszuarbeiten. Zwei Tage vor dem Referat teilt Max seinem Freund mit, dass er die Inhalte nicht fertig ausgearbeitet hat und es auch nicht mehr rechtzeitig schaffen wird. Kevin, den dieses Thema sehr interessiert, bietet sofort seine Hilfe an. Wie fühlt sich Kevin in dieser Situation? 

Er bereut etwas.
Er hat Angst.
Er ist wütend.
Er ist herausgefordert.
Er empfindet Mitleid.

Emotion vs Gefühl

Emotionen sind relativ kurze bewusste Erfahrungen, die von intensiver geistiger Aktivität und einem hohen Maß an Behagen oder Unbehagen gekennzeichnet sind. Sie werden als Gemütsbewegungen und genetisch bedingte Verhaltensmuster bezeichnet, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben, um ein schnelles und der Situation adäquates Handeln zu ermöglichen. Bei der Begriffsdefinition der Emotionen gibt es regelrecht einen Wildwuchs an unterschiedlichen Theorievorschlägen. Bis heute gibt es weder eine einheitliche Theorie noch eine interdisziplinär akzeptierte Definition von Emotionen. Eine Emotion muss vom Begriff des Gefühls, der Stimmung und der Persönlichkeit abgegrenzt werden. Ein Gefühl ist z. B. ein Schreck, den man empfindet, wenn plötzlich ein maskierter Mensch hinter einer Mauer hervorspringt. Ein Gefühl wird erst dann zur Emotion, wenn diese körperliche Veränderung kognitiv bewertet wird. Im Anschluss empfindet man Furcht. Wenn jemand z. B. sein Herzklopfen auf den maskierten Menschen zurückführt, würde man von Furcht sprechen. Führt man es jedoch auf seine heimlich Angebetete zurück, würde man viel eher von Freude sprechen. Emotionen halten meist nur kurz an und haben ein klar abgrenzbares Einsetzen (on-set) und Ende (off-set). Stimmungen hingegen können über Stunden, Tage und auch Wochen anhalten. Wenn jemand sagt, er sei heute schlecht gelaunt, dann ist er in einer schlechten Stimmung. Dies hat jedoch nicht unbedingt etwas mit einer Emotion zu tun. Eine bestimmte Stimmung kann die Auftretenswahrscheinlichkeit einer bestimmten Emotion erhöhen oder verringern. Als letztes muss die Persönlichkeit einer Person von ihrer Stimmung abgegrenzt werden. Ein cholerischer Mensch etwa ist dauerhaft negativ übererregt. Auf diese Weise kann man sich die Begriffe Gefühl, Emotion, Stimmung und Persönlichkeit auf einer Zeitachse angeordnet vorstellen – mit Gefühl auf der einen (kurzfristig) und Persönlichkeit auf der anderen Seite (langfristig). Unterschiede bestehen darin, dass Stimmungen typischerweise länger als Emotionen anhalten, jedoch weniger intensiv ausgeprägt und weniger auf bestimmte Objekte gerichtet sind. 

Scherers Prozessmodell der Emotion und emotionalen Entwicklung + Basisemotionen 

Unsere Informationsverarbeitung beginnt (nach Scherer) mit der Prüfung auf Neuigkeiten. Dieser Schritt wird besonders rasch ausgeführt und ermöglicht blitzschnelle Reaktionen, die zum Überleben eines Individuums wichtig sein können. So könnte z. B. ein Schreck auf ein lautes Geräusch eine erste Reaktion sein. Aus diesem Kontext geht noch nicht hervor, ob es sich um ein Ereignis handelt, welches positive oder negative Emotionen hervorruft. Ein Feuerwerk würde in weiterer Informationsverarbeitung ein positiveres Emotionsbild hervorrufen als ein Bombenangriff. Überraschung und Langeweile sind die leitenden Eigenschaften des ersten Verarbeitungsschrittes. Im zweiten Verarbeitungsschritt bekommen die wahrgenommenen Inhalte eine positive oder negative Bedeutung. Diese führen zu Behagen oder Unbehagen. Erst im dritten Prüfschritt wird der Wahrnehmungsinhalt evaluiert und mit den eigenen Zielen verglichen. Es entstehen schlussendlich Emotionen. Ausgehend von Charles Darwins Hypothese von angeborenen emotionalen Ausdrücken wurde immer wieder vermutet, dass es Basisemotionen gibt, aus denen sich alle übrigen Emotionen zusammensetzen. Gegenstand der heutigen Diskussion ist, wie viele und vor allem welche Emotionen zu diesen zählen. Die Definitionen von Plutchik und Ekman beinhalteten unter anderem folgende sechs Basisemotionen: Freude, Überraschung, Trauer, Zorn (Ärger), Angst und Ekel. Izard (1987) definiert darüber hinaus Scham, Schuld, Verachtung und Interesse als Basisemotionen. Lövheim definierte: Scham, Not (Traurigkeit), Furcht, Ärger, Ekel, Überraschung, Freude und Interesse. Analysiert man die gegebenen Beispiele im VMC, stellt sich heraus, dass…

Es existiert eine Menge an Theorie rund um diesen Untertest. Wie die Emotionstheorie und Roseman’s Bewertungstheorie im Detail funktionieren, welche Emotionen dann welche Bedeutung haben und mit welchen Insider-Tipps man hier den einen oder anderen Punkt herausholen kann, schauen wir uns gemeinsam mit dir im MED-Breaker und auf MEDBREAKER ONE an. Welche Emotionsregulationsstrategien existieren, schauen wir uns gemeinsam im SEK-TV-Breaker und MEDBREAKER ONE an. Beide befinden sich übrigens auch im MedAT-Erfolgspaket und Sicherheitspaket (mit MedAT-Erfolgskurs).

Beim Emotionen Erkennen MedAT wirst du in einer Zeit von 21 Minuten einen Aufgabenpool von 14 Beispielen lösen müssen. Unsere Testsimulation für diesen Untertest beginnt nach dem Klicken auf den Button in der Überschrift. Viel Erfolg! 🙂

MedAT Insider-Tipps von Max Marlovits (MedAT 2020 Platz 1)

Der Untertest Emotionen erkennen wird von vielen Testteilnehmenden als sehr schwer empfunden. Dafür gibt es drei Gründe.

  1. Punkte
    Damit man beim Untertest Emotionen erkennen einen Punkt erreichen kann, müssen alle Emotionen korrekt zugeordnet werden. Hier werden leider keine Teilpunkte vergeben. Ist nur eine Emotion falsch zugeordnet, erhält man für das Beispiel keinen Punkt.
  2. Manipulation