So kannst du dir dein Medizinstudium finanzieren

So kannst du dir dein Medizinstudium finanzieren

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Ein Medizinstudium ist nicht nur zeitlich intensiv, sondern auch mit laufenden Kosten verbunden – von Miete und Lebensmitteln über Lernunterlagen bis hin zu Studiengebühren oder Kurskosten. Viele angehende Ärzt:innen fragen sich deshalb: Wie kann ich mein Medizinstudium finanzieren?

In diesem Beitrag erhältst du einen Überblick über die besten Möglichkeiten zur Studienfinanzierung – von staatlichen Förderungen bis hin zu Stipendien und Nebenjobs. So findest du garantiert den passenden Weg für dich!

Kosten für das Medizinstudium in Österreich

Die Kosten für ein Medizinstudium in Österreich unterscheiden sich stark, je nachdem ob du an einer öffentlichen oder privaten Universität studierst:

  • Öffentliche Universitäten (z. B. Wien, Graz, Innsbruck, Linz): Hier fällt keine Studiengebühr an – lediglich der ÖH-Beitrag von ca. 25 € pro Semester. Allerdings kommen Lebenshaltungskosten hinzu, die je nach Standort zwischen 4.270 € und 4.680 € pro Semester liegen.
  • Private Universitäten (z. B. SFU Wien, KL Krems, PMU Salzburg, DPU Krems): Hier musst du mit Studiengebühren von 10.500 € bis 14.175 € pro Semester rechnen. Insgesamt ergeben sich mit Lebenshaltungskosten Gesamtkosten von rund 15.000 € bis über 18.000 € pro Semester.

Gerade bei privaten Studiengängen ist eine frühzeitige Finanzierung durch Stipendien, Studienkredite oder Unterstützung durch Familie essenziell. Wer den MedAT besteht, kann sich durch ein öffentliches Studium hingegen viel Geld sparen.

Unterstützung durch Eltern

Viele Studierende erhalten finanzielle Hilfe von ihren Eltern. Dabei handelt es sich häufig um Naturalleistungen wie Unterkunft oder Verpflegung. Manche Eltern überlassen ihren Kindern auch die staatliche Familienbeihilfe, um deren finanzielle Last zu reduzieren.

Medizinstudium finanzieren mit einem studentischen Nebenjob 

Mit einem Nebenjob kannst du dein Medizinstudium finanzieren. Laut österreichischer Sozialerhebung arbeiten Studierende durchschnittlich 21 Stunden pro Woche. Ziemlich viel, wenn man bedenkt, dass nebenbei noch Zeit in ein (meist) Vollzeit-Studium, Freund:innen und Familie sowie Freizeitaktivitäten investiert werden muss. Im Medizinstudium ist die wöchentliche Arbeitszeit meist geringer, da das Studium sehr fordernd ist und es ebenfalls einige Praktika zu absolvieren gilt.

In welcher Sparte du nebenbei jobst, ist dir selbst überlassen. Beliebt sind jedenfalls Tätigkeiten im Handel und bei Nachhilfe-Anbietern sowie natürlich alles, das remote von zu Hause aus erledigt werden kann.
Es bietet sich jedenfalls an, schon während des Studiums in einer branchenüblichen Einrichtung zu arbeiten, da dies mit einem Wissenserwerb und Praxiserfahrung einhergeht. Außerdem kannst du dich so bereits in ein Netzwerk von potenziellen Arbeitgebern einarbeiten! 

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Familienbeihilfe 

Die österreichische Familienbeihilfe ist ein wichtiges Standbein zur Finanzierung deines Medizinstudiums. Unabhängig vom Einkommen der Eltern erhalten Studierende ab 19 Jahren mindestens

Höhe der Familienbeihilfe

Die Höhe der Familienbeihilfe kann variieren, hier findest du die Richtwerte nach aktuellem Stand 2025:

  • ab Geburt: € 138,40
  • ab 3 Jahren: € 148,00
  • ab 10 Jahren: € 171,80
  • ab 19 Jahren (Studierende): mindestens € 200,40 pro Monat

Voraussetzungen:

  • Kein Anspruch nach dem 24. Lebensjahr
  • Maximaler Nebenverdienst ab 19 Jahren: 17.212 € pro Jahr (Stand 2025)
  • Nachweis des Studienerfolgs erforderlich
  • Maximal zwei Studienrichtungswechsel erlaubt

Studienbeihilfe, Studienabschluss-Stipendium und Selbsterhalter-Stipendium

Jenen Studierenden, die nachweislich ihre Studienkosten nicht durch eigene Einkünfte decken können, werden finanzielle Mittel in Höhe von 5 € bis 715 € zur Verfügung gestellt. Bedenke hierbei: Nur unter gewissen Voraussetzungen wird dir die Unterstützung anerkannt – es besteht also kein Rechtsanspruch auf Studienbeihilfe!

Für den Bezug von Studienbeihilfe sind dabei zwei wesentliche Voraussetzungen zu erfüllen:

  • soziale Förderungswürdigkeit (z.B. durch geringes Einkommen)
  • günstiger Studienerfolg (muss regelmäßig nachweislich belegt werden).

Auch hier gelten ähnliche Bestimmungen wie bei der Familienbeihilfe: Die Studienrichtung darf maximal zweimal gewechselt werden und die Regelstudienzeit darf nur um ein Toleranzsemester überzogen werden (Ausnahme: bei Diplomstudien ist es 1 Toleranzsemester pro Studienabschnitt). Die Zuverdienstgrenze bei der Studienbeihilfe liegt bei 17.212 € pro Jahr. Gegebenenfalls kann die Stipendienbehörde die Rückzahlung der gewährten Beträge einfordern. Dies geschieht beispielsweise bei: Überschreitung der Zuverdienstgrenze, nicht nachgewiesener Studienerfolg, Verletzung von Nachweispflichten (wie z.B. Geburt eines Kindes).

Selbsterhalterstipendium

Für Studenten, die vor Antritt ihres Studiums bereits erwerbstätig waren und jünger als 29 Jahre sind, lohnt es sich, einen Antrag auf ein Selbsterhalterstipendium zu stellen. Jene Studierenden, die sich bereits auf der Zielgeraden ihres Studiums befinden, in den letzten Jahren zumindest im Halbausmaß beschäftigt waren und bereits ihr Thema für die abschließende Arbeit (Bachelor- / Master- / Diplomarbeit) eingereicht haben, können sich mit ein wenig Glück auch eines Studienabschlussstipendiums erfreuen. 

Wusstest du, dass du dich bei MEDBREAKER um ein Stipendium zur Vorbereitung auf den MedAT bewerben kannst? Deine Chance auf einen Erfolgskurs: Einmal im Jahr hast du die Möglichkeit, dich für eines unserer 10 Erfolgsstipendien im Gesamtwert von 8.999 Euro zu bewerben. Jedes Erfolgsstipendium beinhaltet einen Erfolgskurs im Wert von 899,00 € (ca. 6 Euro / UE). Hier findest du alle Infos. 

Wohnbeihilfe

Da knapp 40 % der finanziellen Einkünfte von Studierenden für Wohnen ausgegeben werden, bietet der österreichische Staat auch eine Wohnbeihilfe an. Dabei ist die Höhe der Förderung abhängig von der Wohnungsgröße und der Haushaltsgröße.

Bezüglich Wohnaufwand gilt allgemein: Je beliebter der Hochschulstandort und je mehr Studierende an dem Standort verzeichnet werden, umso teurer gestaltet sich das Wohnen. Studentenwohnheime hingegen bieten vergleichsweise eine günstige Wohnmöglichkeit an und sind meist auch eher zentral und gut erreichbar gelegen!

Leistungsstipendium, Förderstipendien und Stiftungen

Um dein Medizinstudium finanzieren zu können, kannst du dich auch um ein Stipendium bewerben. Ein Leistungsfähiger- oder Förderstipendium wird nicht staatlich, sondern von deiner eigenen Fachhochschule bzw. Universität selbst angeboten – informiere dich diesbezüglich also direkt an deiner Bildungseinrichtung.

Leistungsstipendien werden Studierenden mit hervorragenden Leistungen und gutem Notendurchschnitt gewährt. Schreibst du jedoch gerade deine wissenschaftliche Arbeit zu einem Thema, das aus Sicht deiner Fachhochschule bzw. Universität förderungswürdig erscheint, kann dir auch ein Förderstipendium zugesprochen werden. Auch Stiftungen können dich finanziell unterstützen, wenn du deren Voraussetzungen erfüllst. 

Sozialfond der ÖH

Die Österreichische Hochschüler:innenschaft fördert Studierende, welche eine soziale und finanzielle Notbedürftigkeit nachweisen können. Bedenke jedoch: Auch hier gibt es keinen Rechtsanspruch auf Auszahlung. Die ÖH gewährt nur jenen Studierenden die Unterstützung, die auch die Voraussetzungen erfüllen.

Studien- und Bildungskredite

Du kannst abschließend außerdem einen Kredit aufnehmen und so dein Medizinstudium finanzieren. Mit einer Auszahlung von maximal 65.000 € unter vergünstigten Kreditkonditionen scheint diese Finanzierungsform sehr rentabel zu sein. Wichtig ist es, Kreditangebote von unterschiedlichen Banken zu vergleichen.

Lege dabei besonderes Augenmerk auf die Verzinsung des Kredits und die Rückzahlungsbedingungen. Außerdem empfiehlt es sich, vor Inanspruchnahme des Kredits eine detaillierte Kalkulation über die tatsächlich benötigte Kreditsumme aufzustellen. So vermeidest du unnötige Zinsen und Ratenrückzahlungen im Nachhinein. Diese Art der Studienfianzierung soll generell gut überlegt sein. Nimm sie nur dann in Anspruch, wenn alle anderen Finanzierungsmöglichkeiten erschöpft sind. 

Hier findest du einen tollen Überblick und weitere hilfreiche Informationen zur Finanzierung deines Studiums.

FAQ: Medizinstudium finanzieren

Wie viel kostet ein Medizinstudium in Österreich?

Die Kosten hängen davon ab, ob du an einer öffentlichen oder privaten Universität studierst.
Öffentlich: Keine Studiengebühren, nur ca. 25 € ÖH-Beitrag pro Semester. Lebenshaltungskosten: 4.270 €–4.680 € pro Semester.
Privat: Studiengebühren von 10.500 € bis 14.175 € pro Semester. Gesamtkosten inkl. Lebenshaltung: bis zu 18.000 € pro Semester.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für das Medizinstudium?

Du kannst dein Studium über Elternhilfe, Nebenjobs, Stipendien, Studienbeihilfe, Wohnbeihilfe, Bildungskredite und die Familienbeihilfe finanzieren.

Gibt es Studienbeihilfe für Medizinstudent:innen?

Ja. Studierende mit geringem Einkommen und gutem Studienerfolg können bis zu 715 € monatlich erhalten. Es gelten Einkommens- und Studienzeitgrenzen sowie Leistungsnachweise.

Wer hat Anspruch auf die Familienbeihilfe in Österreich?

Studierende bis zum 24. Lebensjahr mit einem maximalen Jahresverdienst von 17.212 € (Stand 2025) und Studienerfolg. Die Beihilfe beträgt mindestens 200,40 € pro Monat ab dem 19. Lebensjahr.

Wie kann ich mit einem Nebenjob das Medizinstudium finanzieren?

Viele arbeiten im Handel, in der Nachhilfe oder online. Während des Medizinstudiums empfiehlt sich ein Job im medizinischen Umfeld – das bringt Praxiserfahrung und Kontakte.

Was ist das Selbsterhalterstipendium?

Wenn du mindestens vier Jahre vor dem Studium berufstätig warst und unter 29 Jahre alt bist, kannst du dieses Stipendium beantragen. Es ist unabhängig von deinem Einkommen.

Was ist ein Studienabschluss-Stipendium?

Studierende, die ihre Abschlussarbeit eingereicht haben und beruflich tätig waren, können ein befristetes Studienabschluss-Stipendium erhalten.

Wie funktioniert die Wohnbeihilfe für Studierende?

Die Wohnbeihilfe richtet sich nach der Wohnungs- und Haushaltsgröße. Besonders in teuren Hochschulstädten lohnt sich die Antragstellung. Günstige Alternativen sind Studentenheime.

Was sind Leistungsstipendien und Förderstipendien?

Diese werden von deiner Universität vergeben.
Leistungsstipendium: Für Studierende mit sehr guten Noten.
Förderstipendium: Für förderungswürdige wissenschaftliche Arbeiten.
Auch Stiftungen bieten Unterstützung bei passenden Voraussetzungen.

Was ist der ÖH-Sozialfonds?

Der Sozialfonds der ÖH unterstützt finanziell bedürftige Studierende. Ein Anspruch besteht nur bei nachgewiesener Notlage und erfüllten Voraussetzungen.

Kann ich einen Kredit für mein Medizinstudium aufnehmen?

Ja. Studienkredite bis 65.000 € mit günstigen Konditionen sind möglich. Vergleiche Angebote und beachte Zinsen, Laufzeit und Rückzahlungsmodalitäten. Nur nutzen, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind!

Quelle: Sozialerhebung, Familienbeihilfe, Studienfinanzierung