Emotionen erkennen
Der Untertest Emotionen erkennen ist Teil der sozial-emotionalen Kompetenzen (SEK) im MedAT-H und MedAT-Z. Ziel dieses Untertests ist es, die Fähigkeit zu überprüfen, aus kurzen Personen- und Situationsbeschreibungen die wahrscheinliche emotionale Reaktion der betroffenen Person korrekt abzuleiten.
Dabei ist nicht entscheidend, wie du selbst dich in der beschriebenen Lage fühlen würdest. Vielmehr geht es darum, dich auf Basis der gegebenen Informationen empathisch und logisch in die beschriebene Person hineinzuversetzen.
Emotionen erkennen im MedAT: Aufgabenniveau
Der MedAT Untertest Emotionen erkennen (EE) soll deine Fähigkeit erfassen, auf Grundlage von kurzen Personen- und Situationsbeschreibungen zu erschließen, wie sich eine bestimmte Person in dieser beschriebenen Situation fühlt. Es geht darum, die Emotion dieser Person in Abhängigkeit ihrer Lage zu erkennen.
Im Anschluss an die gegebenen Situationsbeschreibungen finden sich fünf Antwortoptionen, die der aktuellen Emotion dieser Person entsprechen können. Alle fünf Emotionen innerhalb eines Beispiels müssen richtig bestimmt werden, damit du einen Punkt bekommst.
Jede einzelne Option soll von dir bewertet werden, ob sie eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich ist.
Achte darauf, dass es nicht um deine persönlichen Gefühle in dieser Situation geht. Du solltest dich viel eher an den Situationsbeschreibungen und den Informationen, die zur Person gegeben werden, orientieren. Anhand dieser gilt es sich in die Situation hineinzuversetzen und so zu entscheiden, wie sich diese Person gerade fühlt.
Die Punktevergabe erfolgt für jede richtig gelöste Gesamtaufgabe. Das heißt, du musst alle fünf Optionen richtig bewerten, um einen Punkt für diese Aufgabe zu bekommen. Anders gesagt, wenn eine einzelne Emotion falsch zugeordnet wurde oder eine Option freigelassen wurde, gibt es für diese Aufgabe null Punkte. Die richtig abgeleiteten Antworten basieren auf theoretischen Modellen und empirischen Befunden.
Beim Emotionen Erkennen MedAT wirst du in einer Zeit von 21 Minuten einen Aufgabenpool von 14 Beispielen lösen müssen.
Unsere Testsimulation für diesen Untertest beginnt nach dem Klicken auf den Button in der Überschrift. Viel Erfolg! 🙌
Sekunden pro Übung
hast du Zeit, um den Untertest Emotionen erkennen zu meistern.
Beispiel-Aufgabe: Emotionen erkennen im MedAT
Max und Kevin, zwei sehr verlässliche und ehrgeizige Freunde, bereiten sich gemeinsam auf ein Referat vor. Das gewählte Thema ist sehr umfangreich, deshalb beschließen sie die Inhalte zu teilen und selbständig auszuarbeiten. Zwei Tage vor dem Referat teilt Max seinem Freund mit, dass er die Inhalte nicht fertig ausgearbeitet hat und es auch nicht mehr rechtzeitig schaffen wird. Kevin, den dieses Thema sehr interessiert, bietet sofort seine Hilfe an. Wie fühlt sich Kevin in dieser Situation?
- A) Er bereut etwas.
- B) Er hat Angst.
- C) Er ist wütend.
- D) Er ist herausgefordert.
- E) Er empfindet Mitleid.
Die richtige Antwort befindet sich am Ende der Seite.*
Erklärung: Emotion vs. Gefühl + Strategie
Emotionen sind relativ kurze bewusste Erfahrungen, die von intensiver geistiger Aktivität und einem hohen Maß an Behagen oder Unbehagen gekennzeichnet sind. Sie werden als Gemütsbewegungen und genetisch bedingte Verhaltensmuster bezeichnet, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, um ein schnelles und situationsgerechtes Handeln zu ermöglichen.
Bei der Begriffsdefinition von Emotionen gibt es regelrecht einen Wildwuchs an unterschiedlichen theoretischen Ansätzen. Bis heute existiert weder eine einheitliche Theorie noch eine interdisziplinär akzeptierte Definition von Emotionen.
Wie unterscheidet man Emotionen und Gefühle?
Eine Emotion muss klar vom Begriff des Gefühls, der Stimmung und der Persönlichkeit abgegrenzt werden. Ein Gefühl ist beispielsweise ein Schreck, den man empfindet, wenn plötzlich ein maskierter Mensch hinter einer Mauer hervorspringt. Dieses Gefühl wird erst dann zur Emotion, wenn die körperliche Veränderung kognitiv bewertet wird. Im Anschluss empfindet man etwa Furcht.
Wenn jemand z. B. sein Herzklopfen auf den maskierten Menschen zurückführt, würde man von Furcht sprechen. Führt man es jedoch auf eine heimlich Angebetete zurück, wäre es eher Freude. Emotionen halten meist nur kurz an und haben ein klar abgrenzbares Einsetzen (on-set) und Ende (off-set).
Stimmungen hingegen können über Stunden, Tage oder Wochen anhalten. Wenn jemand sagt, er sei heute schlecht gelaunt, dann ist das eine Stimmung – nicht zwingend eine Emotion. Eine bestimmte Stimmung kann allerdings die Wahrscheinlichkeit erhöhen oder senken, dass eine bestimmte Emotion auftritt.
Zuletzt muss auch die Persönlichkeit von der Stimmung unterschieden werden. Ein cholerischer Mensch ist etwa dauerhaft negativ übererregt. So lassen sich die Begriffe Gefühl, Emotion, Stimmung und Persönlichkeit gut auf einer Zeitachse darstellen – mit Gefühl auf der einen (kurzfristig) und Persönlichkeit auf der anderen Seite (langfristig).
Unterschiede bestehen auch darin, dass Stimmungen typischerweise länger als Emotionen andauern, jedoch weniger intensiv ausgeprägt und weniger objektbezogen sind.
Unsere Informationsverarbeitung beginnt (nach Scherer) mit der Prüfung auf Neuigkeiten. Dieser Schritt wird besonders rasch ausgeführt und ermöglicht blitzschnelle Reaktionen, die zum Überleben eines Individuums wichtig sein können.
1. Verarbeitungsschritt
So könnte z. B. ein Schreck auf ein lautes Geräusch eine erste Reaktion sein. Aus diesem Kontext geht noch nicht hervor, ob es sich um ein Ereignis handelt, welches positive oder negative Emotionen hervorruft. Ein Feuerwerk würde in weiterer Informationsverarbeitung ein positiveres Emotionsbild hervorrufen als ein Bombenangriff. Überraschung und Langeweile sind die leitenden Eigenschaften des ersten Verarbeitungsschrittes.
2. Verarbeitungsschritt
Im zweiten Verarbeitungsschritt bekommen die wahrgenommenen Inhalte eine positive oder negative Bedeutung. Diese führen zu Behagen oder Unbehagen.
3. Verarbeitungsschritt
Erst im dritten Verarbeitungs- bzw. Prüfschritt wird der Wahrnehmungsinhalt evaluiert und mit den eigenen Zielen verglichen. Es entstehen schlussendlich Emotionen.
Ausgehend von Charles Darwins Hypothese von angeborenen emotionalen Ausdrücken wurde immer wieder vermutet, dass es Basisemotionen gibt, aus denen sich alle übrigen Emotionen zusammensetzen.
Gegenstand der heutigen Diskussion ist, wie viele und vor allem welche Emotionen zu diesen zählen. Die Definitionen von Plutchik und Ekman beinhalteten unter anderem folgende sechs Basisemotionen:
- Freude
- Überraschung
- Trauer
- Zorn (Ärger)
- Angst
- Ekel.
Izard (1987) definiert darüber hinaus:
- Scham
- Schuld
- Verachtung
- Interesse
als Basisemotionen.
Lövheim definierte:
- Scham
- Not (Traurigkeit)
- Furcht
- Ärger
- Ekel
- Überraschun
- Freude
- Interesse.
Es existiert eine Menge an Theorie rund um diesen Untertest.
Wie die Emotionstheorie und auch Roseman’s Bewertungstheorie im Detail funktionieren, welche Emotionen dann welche Bedeutung haben und mit welchen Insider-Tipps man hier den einen oder anderen Punkt herausholen kann, schauen wir uns gemeinsam mit dir im MED-Breaker und auf MEDBREAKER ONE an.
Welche Emotionsregulationsstrategien existieren, schauen wir uns gemeinsam im SEK-TV-Breaker und MEDBREAKER ONE an. Beide befinden sich übrigens auch im Sicherheitspaket (mit MedAT-Erfolgskurs).
Emotionen erkennen Insider-Tipp für deine MedAT-Vorbereitung

MedAT Insider-Tipps von Max Marlovits (MedAT 2020 Platz 1)
Der Untertest Emotionen erkennen wird von vielen Testteilnehmenden als sehr schwer empfunden. Dafür gibt es drei Gründe.
- Punkte
Damit man beim Untertest Emotionen erkennen einen Punkt erreichen kann, müssen alle Emotionen korrekt zugeordnet werden. Hier werden leider keine Teilpunkte vergeben. Ist nur eine Emotion falsch zugeordnet, erhält man für das Beispiel keinen Punkt. - Manipulation
* Die richtige Antwort ist: D
FAQ: Emotionen erkennen
Der Untertest Emotionen erkennen (EE) ist Teil der sozial-emotionalen Kompetenzen (SEK) im MedAT-H und MedAT-Z. Dabei sollst du aus kurzen Personen- und Situationsbeschreibungen die wahrscheinlichsten Emotionen korrekt ableiten. Ziel ist es, deine empathische und logische Perspektivübernahme zu testen.
Du hast 21 Minuten Zeit, um 14 Aufgaben zu bearbeiten. Jede Aufgabe besteht aus einer kurzen Beschreibung und fünf möglichen Emotionen, die du jeweils als wahrscheinlich oder unwahrscheinlich einordnen musst. Nur wenn du alle fünf richtig bewertest, bekommst du einen Punkt.
Die Auswahl basiert auf bekannten Emotionstheorien wie Scherers Modell oder Rosemans Bewertungstheorie. Typische Emotionen sind z. B. Wut, Angst, Freude, Mitleid oder Bedauern – immer im Kontext der jeweiligen Situation.
Schau hier vorbei!
In diesem Beitrag findest du eine typische Aufgabe für Emotionen erkennen. Wenn du zusätzlich eine kostenlose Testsimulation absolvieren möchtest kannst du das hier tun.
– Die Situation subjektiv bewerten statt neutral
– Sich auf unbestätigte Strategien oder Gerüchte verlassen
– Teilpunkte gibt es nicht – eine einzige falsche Bewertung kostet den ganzen Punkt
1. Mit realistischen Beispielaufgaben trainieren
2. Eine persönliche Emotionstabelle mit Definitionen erstellen
3. Schlüsselwörter im Text markieren
4. Die Emotionen objektiv aus dem Text ableiten, nicht aus dem eigenen Empfinden
5. Regelmäßig üben.