Medizinstudienplätze in Österreich: Entwicklung und Prognose in Humanmedizin & Zahnmedizin

Der Medizinische Aufnahmetest (MedAT), so wie wir ihn heute kennen, findet bereits seit 2013 statt. Damals wurden an den öffentlichen österreichischen medizinischen Universitäten insgesamt 1.560 Medizinstudienplätze vergeben. Bis 2024 hat sich diese Zahl auf 1.900 erhöht und diese Anzahl an Studienplätzen für Humanmedizin und Zahnmedizin bleibt auch für 2025 gültig. Laut Prognosen werden die Medizinstudienplätze in Österreich bis 2028 weiter erhöht.
Alles rund um die Entwicklung der Anzahl der Studienplätze für das öffentliche Medizinstudium in Österreich, erfährst du hier. Du liest außerdem, wie die Studienplatzvergabe erfolgt und was es mit gewidmeten Studienplätzen auf sich hat.
Entwicklung der Medizinstudienplätze in Österreich 2013 bis 2025
Da der Andrang zum Medizinstudium an österreichischen öffentlichen Universitäten, die das Medizinstudium anbieten, nahezu ungebremst ist, wurden die Medizinstudienplätze über die letzten zehn Jahre hinweg stetig erhöht. Etwa alle zwei Jahre wurden die Plätze um zumindest 50 und bis zu 110 (2021 auf 2022) erhöht.
Entwicklung der Studienplätze für Humanmedizin in Österreich 2013 vs. 2025
Seit dem ersten MedAT 2013 sind die Studienplätze für Humanmedizin in Österreich regelmäßig gestiegen. Während es 2013 insgesamt 1.356 Plätze gab, werden 2025 voraussichtlich 1.756 zur Verfügung stehen. Besonders die JKU Linz hat seit der Einführung ihrer medizinischen Fakultät 2014 einen deutlichen Zuwachs erlebt – von 0 auf 320 Plätze.
Entwicklung der Studienplätze für Zahnmedizin in Österreich 2013 vs. 2025
Für Zahnmedizin gibt es in Wien, Innsbruck und Graz seit Einführung des Medizin-Aufnahmetests 2013 an allen Standorten in Österreich die gleiche Anzahl an Studienplätzen, jedoch keine an der medizinischen Fakultät der JKU Linz. Dieses Kontingent ist seit 2013 also völlig unverändert geblieben.
Prognosen: Erhöhung der Medizinstudienplätze bis 2028
In der folgenden Grafik siehst du die Studienplätze 2022 und 2024 sowie Prognosen der nächsten Jahre. Laut der Mitteilungsblätter zur Weiterentwicklung der MedUnis in Österreich, werden sich die Medizinstudienplätze bis 2028 weiter erhöhen. Die genauen Zahlen dazu werden allerdings erst veröffentlicht.

Wie erfolgt die Vergabe von Medizinstudienplätzen in Österreich
Die Vergabe der Studienplätze für Human- und Zahnmedizin in Österreich erfolgt anhand der MedAT-Ergebnisse. Die Bewerber:innen werden entsprechend ihrer erreichten Punktzahl gereiht, wobei die besten innerhalb ihrer Quote einen Platz erhalten.
Da die Anzahl der Studienplätze begrenzt ist und jährlich mehr Bewerber:innen antreten, variiert die notwendige Mindestpunktzahl jedes Jahr. Eine fixe Bestehensgrenze gibt es nicht – sie hängt von den Testergebnissen aller Teilnehmenden ab. Die Bestehensgrenzen der vergangenen Jahre nach Standort kannst du jedenfalls hier einsehen.
Die Ergebnisse werden in der Regel Anfang August bekannt gegeben und sind online über das Bewerbungsportal der jeweiligen medizinischen Universität abrufbar.
Kontingentregelung und MedAT-Quoten
Wer in Österreich Medizin studieren möchte, muss den MedAT absolvieren – den zentralen Aufnahmetest für die Studienrichtungen Humanmedizin und Zahnmedizin. Da die Nachfrage nach Studienplätzen enorm ist, gibt es eine Quotenregelung, die bestimmt, wie die begrenzten Plätze verteilt werden.
Die Quotenaufteilung im Überblick
Laut der Personengruppenverordnung werden die Studienplätze für Human- und Zahnmedizin in Österreich in drei Kontingente aufgeteilt:
- Österreichische Bewerber:innen (75 % der Plätze)
- Diese Quote gilt für Personen, die ihre Hochschulreife (Matura oder ein gleichwertiges Zeugnis) in Österreich erworben haben.
- EU-Bürger:innen (bis zu 20 % der Plätze)
- Hierunter fallen alle Bewerber:innen mit einem Maturazeugnis oder einem vergleichbaren Abschluss aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat.
- Nicht-EU-Bürger:innen (bis zu 5 % der Plätze)
- Personen mit einem Reifezeugnis außerhalb der EU fallen in diese Kategorie und haben den härtesten Wettbewerb um die wenigen verfügbaren Studienplätze.
Diese Quotenregelung dient dazu, die medizinische Versorgung in Österreich langfristig sicherzustellen, indem vorrangig Personen einen Studienplatz erhalten, die später mit hoher Wahrscheinlichkeit im österreichischen Gesundheitssystem arbeiten werden.
Immer wieder wird in der medialen Berichterstattung aufgegriffen, es stünde im Raum, die Quoten des AT-Kontingentes noch weiter zu erhöhen.
Die derzeitige Regelung sei laut MedUni Wien, wie auf Nachfrage von der „Presse“ beantwortet wurde, „ausreichend, um eine entsprechende Anzahl an Absolventen für die medizinische Versorgung in Österreich sicherzustellen“. Es gehe nicht um die Zahl der Absolventen, sondern darum, ihre Abwanderung zu verhindern. Dazu würden vor allem die Wartezeiten in der postgraduellen Ausbildung sowie die Einengung von Ausbildungsschlüsseln in der Facharztausbildung führen. Zumindest eine Wiedereinführung der Quote im Bereich der Zahnmedizin wünscht man sich aber auch an der Med-Uni Wien.
Fazit: Was bedeutet das für Bewerber:innen?
- Österreichische Bewerber:innen haben die höchste Chance, da zumindest 75 % der Plätze für sie reserviert sind.
- EU-Bürger:innen haben einen härteren Wettbewerb, da nur bis zu 20 % der Plätze für sie zur Verfügung stehen.
- Nicht-EU-Bewerber:innen haben die geringsten Chancen, da nur bis zu 5 % der Studienplätze auf sie entfallen.
Die Quotenregelung macht deutlich, dass nicht nur die MedAT-Leistung, sondern auch die Herkunft des Reifezeugnisses einen Einfluss auf die Zulassungschancen hat.
Neu seit 2024/25: Gewidmete Studienplätze für das Medizinstudium
Neben den regulären Studienplätzen gibt es in Österreich auch gewidmete Studienplätze im Bereich der Human- und Zahnmedizin. Diese speziellen Plätze sind für bestimmte Gruppen von Studierenden reserviert, um den Bedarf an medizinischem Personal in bestimmten Regionen oder Fachbereichen zu decken.
der 1.900 Studienplätze 2024/25 wurden an teilnehmende öffentliche Institutionen vergeben.
Was sind gewidmete Studienplätze?
Gewidmete Studienplätze werden durch spezielle Vereinbarungen zwischen den Universitäten und den Bundesländern oder anderen Institutionen geschaffen. Studierende, die einen solchen Platz erhalten, verpflichten sich in der Regel dazu, nach ihrem Studium für eine bestimmte Zeit in einer bestimmten Fachrichtung in der jeweiligen Region oder Einrichtung zu arbeiten.
Ziel dieser Maßnahme
Das System der gewidmeten Studienplätze soll dazu beitragen, den Mangel an Ärzt:innen in bestimmten Regionen – insbesondere in ländlichen Gebieten – zu verringern. Gleichzeitig erhalten Studierende durch diese Regelung eine garantierte Perspektive für ihre berufliche Zukunft.
Bewerbung & Voraussetzungen
Die Bewerbung für einen gewidmeten Studienplatz erfolgt über den regulären Medizin-Aufnahmetest. Allerdings gibt es je nach Universität und Bundesland zusätzliche Anforderungen oder Verpflichtungen, die von den Bewerber:innen erfüllt werden müssen.
FAQ: Medizinstudienplätze in Österreich
Im Jahr 2024 stehen insgesamt 1.900 Studienplätze für Humanmedizin (1.756) und Zahnmedizin (144) an den öffentlichen medizinischen Universitäten zur Verfügung. Diese Anzahl bleibt auch 2025 unverändert und soll bis 2028 weiter steigen.
Ja, laut Prognosen soll die Anzahl der Studienplätze bis 2028 weiter steigen, um den steigenden Bedarf an Ärzt:innen zu decken.
Die Vergabe der Studienplätze erfolgt anhand der MedAT-Ergebnisse. Die Bewerber:innen werden nach erzielter Punktzahl beim medizinischen Aufnahmetest gereiht, wobei die besten innerhalb ihrer Quote einen Studienplatz erhalten.
Ja, diese sieht die Aufteilung der Plätze folgendermaßen vor: Zumindest 75 % der Plätze
gehen an österreichische Bewerber:innen, bis zu 20 % der Plätze an EU-Bürger:innen und
Nicht-EU-Bürger:innen haben die Chance auf bis zu 5 % der Plätze.
Die Quotenregelung soll sicherstellen, dass genügend Ärzt:innen für das österreichische Gesundheitssystem ausgebildet werden.
Da 75 % der Plätze für österreichische Maturant:innen reserviert sind, haben sie statistisch die besten Zulassungschancen.
Gewidmete Studienplätze sind spezielle Plätze für bestimmte Gruppen von Studierenden, die sich verpflichten, nach ihrem Studium in bestimmten Regionen, Ämtern des öffentlichen Bereiches und in unterbesetzten Fachbereichen zu arbeiten.
Die Bewerbung erfolgt über den regulären MedAT-Aufnahmetest. Zusätzlich gibt es spezifische Anforderungen je nach Bundesland oder Universität.
Mehr Details zur Vergabe von Studienplätzen, den Quoten und gewidmeten Studienplätzen findest du auch hier.